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Kommentar:
Chill gegen alle - (im Bundestag, 29.08.2002).
In der Bundestagsdebatte empörten sich viele über das untypische
Auftreten eines gewissen Hamburger Senators Namens Chill, der nach Meinung
vieler die Flutdebatte für die eigene Kampagne missbrauchte, mit
der er großen Erfolg in Hamburg hatte. Die Frage stellt sich: Stimmt
das?
Im Ganzen gesehen war wohl Chills Ansatz der, dass unnötig Steuergelder
missbräuchlich verbraucht werden, die nun fehlen. Hierfür nannte
er Beispiele (Gefängnis für 400 Insassen mit Pool etc. - während
andere rechtschaffene spartansich leben müssen). Diesen Missbrauch
stellte er nun zur Debatte, indem er die Regierenden als meist inkompetent
bezeichnete, was das Fass (dann erst recht) zum überlaufen brachte.
Nun ist Chill nicht der einzige, es gibt auch den Bund der Steuerzahler
u.ä., die kontinuierlich auf Fehlinvestitionen hinweisen. Somit hat
Chill in einem gewissen Rahmen zumindest nicht die Unwahrheit gesagt.
Der springende Punkt ist aber das untypische Auftreten. Dieses Auftreten
entspricht im Endeffekt dem selben der genannten Politiker, die unnötig
Gelder ausgeben, und nun keins mehr haben. Chill bat um mehr Zeit, die
man ihm verweigerte zu recht. Doch die Steuererhöhung, der
gab man nach. Diese zwei Sachverhalte sind vom Prinzip sehr ähnlich,
doch wurde verschiedenartig entschieden zu ungunsten des Außenseiters.
So weit ist man in Deutschland schon gekommen wird sich Herr
Chill womöglich nun denken...
Als neutraler ist es zwar gefährlich für Außenseiter ein
gutes Wort einzulegen, aber trotzdem alltäglich. Mit freundlichen
Grüßen freefinder*.
* Anmerkung von 31.05.2007:
Dieser Kommentar ist sehr alt, noch unter einem alten Nic "Freefinder"
geschrieben. Schill, über den man gewiss viel streiten kann, hatte
seinen Protest zum Teil gerechtfertigt, zum Teil überzogen rüber
gebracht. Dass Chill letztlich Deutschland verließ machte ihn zum
Märtyrer, wobei in der heutigen Politik sowas eh keine Role mehr
spielt, da könnte auch Jesus auftauchen, und würde unter 1%
der Stimmen bekommen, weil die Leute immer nur das wählen,w as sie
verienen (was eine These ist).
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